Pharmabentonit-Paste selbst herstellen
Ph. Eur. ultrafein - unbestrahlt
Abb. ähnlich
Aus dem pharmazeutischen Hilfsstoff Bentonitum lassen sich aufgrund seines starken Quellvermögens z.B. Pasten herstellen.
Die höchste Quell- u- Adsorptionsfähigkeit erreicht man mit destilliertem Wasser. Je nach gewünscher Konsistenz der Paste etwa 1 (Gew.-) Teil Bentonitum in 3-5 Teile Wasser langsam einstreuen und quellen lassen. Es kann bis zu mehreren Stunden dauern, bis der Quellvorgang abgeschlossen ist.
Die Konsistenz der Paste kann nachträglich verändert werden. Grundsätzlich ist es einfacher, eine dünnere Paste mit dem Einstreuen von etwas Bentonitum fester zu machen, als eine zu feste Paste mit Wasser zu verdünnen. Je nach dem, wofür Paste Verwendung finden soll, können z.B. Kräuter, pharmazeutische Wirkstoffe etc. beigegeben werden. Die Paste ist je nach Verdünnung und Art der Anmachflüssigkeit basisch.
Den höchsten Wirkungsgrad (hinsichtlich Quellung, Adsorption) erreicht man mit destilliertem Wasser, oder mit Wasser aus Wasserfiltern. Man kann auch Pasten mit Leitungswasser herstellen, allerdings muss dann für die gleiche Konsistenz mehr Bentonitum aufgewendet werden.
Es gilt:
Je weniger Elektrolyte im Anmachwasser, desto besser das Ergebnis.
Die frische Paste zeitnah verwenden und möglichst nur soviel herstellen, wie man für max. 2-3 Tage benötigt.
Angebrochene Gebinde dicht verschliessen, kühl lagern und vor Sonnenlicht schützen.
Sparsam verwenden, dünn auftragen.
Keine metallischen Rührgeräte, Löffel etc. verwenden.
Paste, die auf den Boden fällt sofort entfernen- Rutschgefahr!
Es ist zu beachten, dass bei Trocknung die Paste entsprechend ihrem Wassergehalt stark bis sehr stark schrumpft. So wird die Haut stark gestrafft und der Inhalt der Poren angesaugt. Bei fettiger Haut zieht nach einer gewissen Zeit das Fett in den getrockneten Pharmabentonit ein. Die Bentonitschuppen lassen sich vorsichtig abrubbeln, oder mit lauwarmem Wasser abspülen.
Durch den Kontakt mit Bentonitum wird die Haut stark ausgetrocknet, deshalb für ausreichende Rückfettung mit entsprechenden Pflegemitteln sorgen! Eine mit Wasser angerührte Paste ist basisch. Grundsätzlich erfolgt der Einsatz von bentonithaltigen Pasten in eigener Verantwortung, im Zweifelsfall bitte einen Dermatologen Ihres Vertrauens fragen.
Bentonit hat Affinität zu kationischen Schadstoffen, wie z.B. Schwermetallen und anderen Umweltgiften. Dieses Beispiel soll zeigen, wie eine Bentonitum-Paste Phenolverbindungen selbst aus hartem Buchenholz adsorbiert. Dort, wo die Phenole in die Paste eingezogen sind, färbt sich der Bentonit dunkel. Hochmolekulare Phenolverbindungen entstehen durch Stammverletzungen, bei denen Sauerstoff eindringt und für die Bildung eines sog. "Rotkerns" sorgt.